Gesellenstücke von Weranek Holzdesign 

 

Besonders mit Stolz erfüllt uns die Tatsache, dass die Gesellenstücke aus unserer Werkstatt in Form und Ausführung immer ungewöhnlich waren. Der Entwurf und die Planung wird dabei voll den Auszubildenden überlassen, natürlich werden Fragen beantwortet und Tipps gegeben, damit die Anforderungen auch einem Gesellenstück gerecht werden und vor dem Prüfungsausschuss bestehen können, die Gestaltung liegt aber beim Prüfling selbst.

 

Jeder unserer Prüflinge hatte eine sehr schöne Idee und die Umsetzung dieser Ideen wurde bisher mit dreimal der Note 1 und dreimal der Note 2 belohnt.

 

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Sommerprüfung Juli 2008

Elke Schiffl - Highboard in Birne-Bubinga

 

Als Blickfang für den Flur daheim entwarf Elke für die Sommerprüfung 2008 ein Highboard in Birne furniert mit schräger Mittelfuge an den Frontteilen und Füllungen furniert in tropischem Messerfurnier Bubinga.

Besondere Anforderung dabei waren die beiden Schubladen im oberen Teil des Stückes, die wegen der schrägen Mittelseite ebenfalls schräg gezinkt werden mussten. In Profilen und Aufbau eher sehr schlicht gehalten, besticht das Stück vorallem durch die spannende Frontaufteilung und dem harmonischen Kontrast der beiden Hölzer.

 

Elke Schiffl hat ihre Prüfung 2008 erfolgreich abgelegt und ist nach einem Abstecher in die österreichische Tischlerwelt mittlerweile wieder bei einem bayrischen Schreinerkollegen im Möbelbau beschäftigt.

 

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Sommerprüfung Juli 2006

Natalie Jeske - Einzelbett in Nuss und Ahorn massiv

 

Auch für den Eigenbedarf plante Natalie ein Bett in Ahorn und Nuss im Wechsel mit Blindfedern verleimt. Im schrägen Rückteil des Bettes kann hinter dem dreieckigen Milchglasausschnitt per Funkfernsteuerung ein Leselicht eingeschaltet werden. 

Der Hingucker der Arbeit ist aber mit Sicherheit der mittels Edelstahlwinkel angehängte Nachttisch, der mit seiner zweifarbig gezinkten Schublade auf Nutleisten auch für den Gebrauch auf der anderen Bettseite umgebaut werden kann.

 

Natalie Jeske erhielt mit ihrem guten Gesellenbrief gleich nach der Prüfung eine Gesellenstelle in einer Schreinerei Nähe Vilshofen. Nach einem Jahr als Theaterschreinerin an den Münchner Kammerspielen ist sie zwischendurch wieder zu uns zurückgekehrt und verstärkte kurzzeitig unser Team  und deckte als Teilzeitgesellin die Arbeitsspitzen ab. Mittlerweile hat sie sich aber mehr der Musik gewidmet und arbeitet zusätzlich bei einem Schreinerkollegen in Vilshofen.

 

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Sommerprüfung Juli 2002

Stefan Krenn - Bartisch in Ahorn furniert

 

Für sein eigenes Zimmer konzipierte Stefan einen Tisch, der in seinem Mittelfuß alles beinhaltet, was man für einen Besuch seiner Freunde braucht. Hinter den vier Türen in dem quadratischen Mittelfuß verstecken sich neben einem gezinkten Tablett diverse Flaschen- und Gläserhalter sowie Platz für Servietten, Korkenzieher usw.....

Vorallem die schlichte Form, die erst auf den zweiten Blick die Raffinessen im Inneren offenbart, hat den Prüfungsausschuss bewogen, dieses Stück auf die Ausstellung "Die gute Form" zu schicken, die mehrere Wochen im Foyer der Sparkasse Passau zu sehen war.

 

Stefan Krenn hat nach der Lehre seinen Wehrdienst abgeleistet und ist seitdem bei einem Fensterhersteller beschäftigt, wo er sich schon zum Abteilungsleiter hochgedient hat.

 

 

 

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Sommerprüfung Juli 2001

Tobias Kronpass -  Highboard in Vogelaugenauhorn

 

Vorallem die ungewöhliche Korpusform musste hier erst einmal verleimt werden. Edelstahlstangen an allen vier Ecken stützen die Gehrungen im Knick der "Sanduhr". Als weitere Schwierigkeit erwies sich unverhiofft die Oberflächenbehandlung mit Beize, die das Furnier aus Vogelaugenahorn nicht so einfach mitmachte. Letztlich aber war das Stück mit den beiden gezinkten Schubladen im oberen Bereich und den beiden Türen unten einer der Hingucker am Prüfungstag und wurde mit Bestnoten belohnt!

 

Tobias Kronpass wurde nach seiner Lehrzeit als bisher einziger als Geselle übernommen und hatte sich in unserem Team mittlerweile zu Werkstattleiter gemausert.

Während eines kurzen Auftragsloches wurde er leider an einen Kollegen vermittelt. Wir würden Tobias jederzeit gerne wieder beschäftigen.

 

 

 

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Winterprüfung Januar 2000

Bernd Espenberger - Spielekoffer in Kirsche massiv

 

Das erste Gesellenstück bei Weranek Holzdesign war schon für sich sehr ungewöhlich: Für das Spiel "Die Siedler von Catan" und sämtlicher bis dahin erhältlichen Erweiterungen konzipiert war vorallem die Anfertigung der vielen kleinen Schubladen und Zwischenstege für die einzelnen Spielkomponenten eine Herausforderung.

Der Aussenkorpus des Koffers war gezinkt, die Mittelseiten wurden eingegratet und die auf Gehrung verleimten Schublädchen laufen auf Nutleisten.

Bernd Espenberger hat nach seiner Lehre als Geselle in mehreren Schreinereien gearbeitet, bevor er sich in Elternzeit ganz seinem Sohn Jonas gewidmet hat. Mittlerweile ist er wieder in seinen Erstberuf als Fliesenleger zurückgekehrt.

 

Foto wird nachgeliefert!

 

 

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Sommerprüfung Juli 2010

o.N.- Sideboard in Tineo / Weißlack

 
Das markante Tineofunier (="indischer Apfel") an den Korpussen und Teilen der Front bildet mit der seidenmatten Weißlack-Oberfläche der Türen und der beiden Querböden einen reizvollen Kontrast. 

Vor allem der Materialmix bewirkt den eigenen Reiz dieses Stückes, das mit den klaren Formen und den eher kühleren Farben der Glas- und Mineralwerkstoffteile die schöne Zeichnung des edlen Funierbildes noch zusätzlich betont.

Die Schublade läuft auf Nutleisten und wurde aus Nussbaum gezinkt. Die über alle drei Frontpartien durchlaufenden Griffe wurden ebenfalls aus Mineralwerkstoff handgefertigt.

Nach hohem Kontrollaufwand durch die Werkstattleitung und etlichen Nacharbeiten und Neuanfertigungen diverser Teile schrammte das Stück nur ganz knapp an der Note eins vorbei.

Der betreffende Prüfling hat seine Prüfung ebenfalls bestanden, hat sich aber nun für ein Umfeld im sozialen Bereich für seine weitere berufliche Laufbahn entschieden, für das er auch besser geeignet scheint.

 

 

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Das Gesellenstück soll aus dem Bereich gebaut werden, in dem der Prüfling den Großteil seiner Ausbildung absolviert hat - in unserem Betrieb also Möbelbau. In der Größe Vorderansicht sollte es maximal 1,5 bis 2 Quadratmeter haben und mit einem beweglichen Teil (Klappe oder Tür), mindestens einer handgezinkten Schublade und eingestemmten Beschlägen geplant werden.

 

Neben der handwerklichen Ausführung fließen auch die stimmige optische Gestaltung und die optimierte Planung der Arbeitsabläufe in die Bewertung des Stückes mit ein.

Für sein Gesellenstück hat die / der Auszubildende 80 Arbeitstunden -also zwei Wochen- Zeit. Was darüber hinausgeht, muss aus Urlaub und Überstunden oder am Wochenende bestritten werden. Alternativ dazu kann bei uns der Auszubildende wählen, ob er die 80 Arbeitstunden oder stattdessen das komplette Material haben möchte. Bei der Übernahme der Materialkosten muss das Gesellenstück aber im Urlaub oder ausserhalb der Arbeitszeiten hergestellt werden.Bei Inanspruchnahme der 80 Stunden muss das Material selbst bezahlt werden.

In beiden Fällen wird dem Prüfling sein Gesellenstück nach der Prüfung geschenkt.

Während der Herstellung eines Gesellenstückes stehen alle Mitarbeiter zwar auf Fragen mit RAT zur Seite, die TAT muss sich aber auf Hilfe beim Tragen oder Verleimen beschränken, da wir am Ende bestätigen müssen, dass das Gesellenstück selbständig und ohne fremde Hilfe gefertigt wurde. Diesen Punkt nehmen wir sehr ernst!